Jedenfalls hat Oswald die unter Christine Frisinghelli aufgebaute Vermittlungsschiene konsequent ausgebaut, das Festival aus dem Elfenbeinturm geholt. Das junge Publikum anzusprechen, es einzuladen war seine Mission, er spielte höchstpersönlich in Schulen den leidenschaftlichen Botschafter.
Diese Leidenschaft stellt Fluch und Segen des herbst unter Oswald dar: Nimmermüde argumentierte er gegen das Nomadentum des Festivals und trotzte Politik und Wirtschaft die List-Halle ab. Ein Erfolg, über den sich Oswald bis zur Grenze des Erträglichen freuen konnte.
Das böse Erwachen kam mit den viel zu hohen (Betriebs-) Kosten, die das Ende des steirischen herbst mit seinen bisherigen Strukturen bedeuten sollen. Wenn man so möchte auch ein Verdienst Oswalds.
Der widmet sich nach seiner Intendanz (2000 bis 2005) verstärkt seinem Label für neue Musik. Die spielt bei der finalen Fete am 29. 10. (ab 19 Uhr) eine große Rolle: Beat Furrer (wer sonst?!) und das "Klangforum Wien" geben sich in der Helmut List-Halle (wo sonst?!) die Ehre bevor das herbst-Bier fließt. Prost!
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